Lernfeld 12

Abformtechniken

Jana Maria Kössel – 20.3.2023

Anatomische Abformung (Situationsabdruck): Zähne, Schleimhäute und Bänder werden in Ruhe abgeformt.

Meistens wird dazu Alginat oder Silikon verwendet.

Der Situationsabdruck wird zum Beispiel für die Herstellung von Provisorien, Schienen, individuellen Löffeln oder für Planungsmodellen genutzt.

Für Alginatabdrücke müssen Wasser und Alginat zunächst richtig dosiert werden. Anschließend kann das Alginat von Hand oder mit Hilfe einer Maschine blasenfrei angemischt werden.

Die Masse wird dann im Löffel und auf den Kauflächen verteilt und im Mund ausgehärtet.

Nachdem der Löffel herausgenommen wurde, sollte er desinfiziert und je nach Herstellerangaben gelagert werden. Der Abdruck sollte schnellstmöglich ausgegossen werden, da Alginat sich sonst zusammenzieht.

Funktionsabformung: die Bänder (Lippen-, Zungen-, Wangenbändchen), Schleimhäute und der weiche Gaumen werden in Bewegung abgeformt.

Die Funktionsabformung wird für die Anfertigung von Vollprothesen benötigt, um später einen möglich guten Sitz zu gewährleisten.

Für den Abdruck wird ein individueller Löffel benötig. Als Material wird meistens ein Polyether genutzt.

Das zähflüssige Material wird in den Löffel gefüllt und in den Mund eingesetzt. Während es aushärtet, bewegt der Patient den Mund, damit das Bewegungsspiel besser sichtbar wird.

Korrekturabformung: zur Abformung von präparierten Zahnstümpfen.

Sie wird für präparierte Zähne genutzt, um beispielsweise Kronen oder Brücken herzustellen. Aber auch für Teil- / Vollprothesen kann die Korrekturabformung genutzt werden.

Zunächst wird eine Abformung mit einem zähfließendem Material gemacht. Diese wird nach dem aushärten etwas zurechtgeschnitten.

In einem zweiten Schritt wird mit einer Spritze ein dünneres Material um die Zähne gespritzt und mit dem selben Abformlöffel im Mund ausgehärtet.

Doppelmischabformung: zur Abformung von präparierten Zahnstümpfen.

Meistens wird ein eher dünnfließenderes Material in einer Spritze und ein dickeres aus einer Maschine verwendet.

Mit dem dünnfließenden Material werden die Zähne umspritzt, während gleichzeitig der Löffel mit dem dickfließendem Material gefüllt wird.

Beide Materialien werden gleichzeitig im Mund ausgehärtet.

Einphasenabformung: zur Abformung von präparierten Zahnstümpfen.

Es wird nur ein zähfließendes Material benötigt.

Das Material wird in eine spezielle Kolbenspritze gefüllt und um die Zähne gespritzt.Gleichzeitig wird der Löffel damit befüllt. Beides lässt man zusammen im Mund aushärten.

Fixationsabformung: für Prothesen mit Teleskopverankerung.

Zunächst wird eine Einphasenabformung der Zahnstümpfe gemacht. Damit werden im Labor die Innenteleskope und ein individueller Löffel hergestellt.

Die Innenteleskope werden auf die Zähne aufgesetzt und ein zähfließendes Material in den individuellen Löffel gefüllt.