Lernfeld 7

Verletzungen

Jana Maria Kössel – 15.4.2022

Wenn man an einen Unfallort kommt, können einen die verschiedensten Verletzungen erwarten. Je nach Verletzung muss entsprechend gehandelt werden!

Blutungen:

Schutzhandschuhe sind hier Pflicht. Die Blutung muss gestillt und die betroffene Region ruhig gestellt werden.

Bei schmutzigen Wunden sollten diese unter fließendem Wasser gereinigt werden. Wenn Fremdkörper in tiefen Wunden stecken, dürfen diese aber nicht entfernt, sondern nur keimfrei abgedeckt werden.

Bei starken Blutungen sollte ein Druckverband gemacht werden. Dazu kommt eine sterile Wundauflage auf die Wunde, die 2-3x mit einem Verband umwickelt wird.

Danach kommt ein zweites Päckchen (verpackt) als Druckpolster drauf, welches mit dem restlichen Verband umwickelt wird. Die beiden Enden des Verbands werden mit einem Knoten fixiert.

Amputation (abgetrenntes Körperteil):

Das Amputat (abgetrenntes Stück) darf nicht gereinigt werden. Es sollte in eine feuchte Kompresse gewickelt und in einen wasserdichten Beutel gegeben werden. Der Beutel kommt dann in einen zweiten, mit Eiswasser gefüllten Beutel.

Der Stumpf blutet im ersten Moment oft garnicht so stark (die Arterien ziehen sich zusammen). Er sollte auch nur mit einer sterilen Kompresse und einem elastischen Verband umwickelt werden.

Bauchverletzungen:

Bauchverletzungen können sichtbar mit einer Wunde (offenes Bauchtrauma) oder von außen unsichtbar, ohne Wunde (stumpfes Bauchtrauma) sein.

Bei einem offenen Bauchtrauma sollte die Wunde nur bedeckt werden (auch Darmschlingen nicht "zurück" packen). Es könnte zu gefährlichen inneren Blutungen und Entzündungen kommen.

Bei einem stumpfen Bauchtrauma kann es beispielsweise durch einen stumpfen Schlag zu Milz- oder Leberrissen kommen. Sehen tut man erst mal nichts, aber innere Blutungen können ebenfalls schnell lebensbedrohlich werden.

Der Patient sollte mit einem Kopf- und Kniepolster hingelegt werden, um die Bauchdecke zu entspannen. Ein Arzt sollte immer aufgesucht werden, auch wenn die Schmerzen zunächst nicht so stark sind.

Es sollte keine Wärme zugeführt werden (dies würde die Durchblutung und damit den Blutverlust stärken) und auch nichts mehr getrunken / gegessen werden (falls operiert werden muss).

Muskel- / Gelenkverletzungen:

Eine Gelenk- bzw. Muskelverletzung kommt durch starke mechanische Einwirkung auf die betroffene Region zustande.

Es treten sofort Schmerzen auf und es fällt schwer die betroffene Region zu bewegen. Manchmal kommt es auch zu druckempfindlichen Schwellungen. Es gibt verschiedene Formen...

Eine Verstauchung (Distorsion) ist eine vorübergehende Verschiebung von Gelenkteilen. Eine Verrenkung (Luxation) ist eine dauerhafte Verschiebung.

Eine Prellung ist eine kurze, starke Erschütterung. Ein Gelenkbruch (Fraktur) bedeutet, dass durch eine Erschütterung der Knochen verletzt ("gebrochen") wurde.

Durch die PECH - Formel können Schmerzen und Schwellungen reduziert werden...

P: Pause (ruhig stellen, evtl. Schonhaltung unterstützen), E: Eis (kühlen), C: Kompression (zusammendrücken), H: hochlagern (zum entlasten und stillen der Blutung).

Es können verschiedene Arten von Knochenbrüchen unterschieden werden...

Bei einer geschlossenen Fraktur ist die Haut unversehrt, während man bei einer offenen Fraktur eine Wunde hat.

Bei einer traumatischen Fraktur wird der Knochen durch einen Schlag, starke Biegung etc. gebrochen.

Durch dauerhafte Krafteinwirkung kann es zu einer Ermüdungsfraktur kommen. Sind dabei pathologische Prozesse (krankhaft, z.B. ein Tumor) im Spiel, nennt man das pathologische Fraktur.

Einen Bruch sollte man möglichst mit einem Polster (z.B. Decke, Tasche) ruhigstellen und entweder bedecken (offene Fraktur) oder kühlen (geschlossene Fraktur).