Lernfeld 4

Überkappung

Jana Maria Kössel – 13.10.2020

Eine Überkappung wird gemacht, um bei einer sehr tiefen Karies die Pulpa noch vital zu erhalten und eine Wurzelkanalbehandlung zu vermeiden.

Notwendig wird eine Überkappung beispielsweise bei einer Fraktur der Zahnkrone oder bei einer tiefen Dentinkaries.

Der Zahn muss aber noch vital sein und darf auf dem Röntgenbild keine apikalen (an der Wurzelspitze) Veränderungen aufweisen.

Es werden zwei Überkappungsarten unterschieden: indirekte & direkte Überkappung.

Für die indirekte Überkappung muss die Pulpa noch von einer Dentinschicht geschützt werden.

Für die indirekte Überkappung muss die Pulpa noch von einer Dentinschicht geschützt werden.

Illustration von Jana Kössel

Man geht davon aus, dass Toxine (Giftstoffe) über dünne Kanäle im Dentin zur Pulpa gekommen sind und dort eine Entzündung verursachen könnten (Pulpitis).

Deswegen wird ein Medikament mit Kalziumhydroxid aufgetragen. Neben der Schutzfunktion hat dieses noch folgende Eigenschaften...

Bakterien abtötend

Milchsäure neutralisierend

Odontoblasten werden zur Neubildung von Dentin (Tertiärdentin) angeregt

Auf dem Medikament wird zunächst eine Unterfüllung (Phosphatzement) und anschließend eine Compositfüllung aufgetragen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pulpa langfristig vital bleibt ist höher je jünger der Patient ist und desto weniger Bakterien in den Zahn eingedrungen sind.

Eine direkte Überkappung wird benötigt, wenn die Pulpa schon punktuell eröffnet ist und Bakterien eindringen konnten.

Eine direkte Überkappung wird benötigt, wenn die Pulpa schon punktuell eröffnet ist und Bakterien eindringen konnten.

Illustration von Jana Kössel

Ähnlich wie bei der indirekten Überkappung muss der Zahn noch vital sein und darf keine apikalen Veränderungen aufweisen.

Die Blutung (welche von der Pulpa ausgeht) muss zunächst gestillt werden. Anschließend wird das Kalziumhydroxid aufgetragen.

Auf das Medikament sollte eine Unterfüllung mit Phosphatzement gelegt werden. Meistens wird erstmal nur ein provisorischer Verschluss gemacht und abgewartet bis der Patient keine Schmerzen mehr hat.

Die Prognose ist wesentlich schlechter, sobald die Pulpa einmal eröffnet wurde.