Lernfeld 10

Parodontitis Behandlung

Jana Maria Kössel – 18.4.2023

Durch eine PA-Behandlung soll die Entzündung des Zahnhalteapparates abklingen und weiteren Attachment- & Zahnverlust vorgebeugt werden.

Es sind mehrere Termine notwendig, um dies zu erreichen und den Behandlungserfolg langfristig zu sichern…

Anamnese, Befund, Diagnose und Parodontalstatus:

Zunächst wird ein Parodontalstatus erstellt. Dabei werden Sondierungstiefe & -blutung an jedem Zahn mindestens an 2 Punkten gemessen.

Die Sondierungstiefe wird immer in ganzen Millimetern angegeben (d.h. unter 0,5 wird abgerundet und über 0,5 aufgerundet).

Außerdem wird überprüft, ob Zahnlockerung, Furkationsbefall oder Zahnverlust bestehen.

Um den Knochenabbau beurteilen zu können, kann eine Röntgenaufnahme erstellt werden.

Durch eine Anamnese können Risikofaktoren wie Schwangerschaft, Medikamente, Rauchen oder Allgemeinerkrankungen abgefragt werden.

Eine Behandlung ist notwendig, wenn eine Sondierungstiefe von 4 mm oder mehr vorliegt.

Die Schwere der Parodontitis und der zu erwartende Krankheitsverlauf werden in Stadien (Staging) und Grade (Grading) eingeteilt.

Begutachtung und Genehmigung durch die Krankenkasse:

Die Pa-Behandlung muss vorher von der Kasse genehmigt werden.

Parodontologisches Aufklärungs- & Therapiegespräch:

Der Zahnarzt muss unter anderem über Alternativen und den Therapieablauf aufklären.

Es sollte ein gesundheitsförderndes Verhalten (z.B. Verzicht aufs Rauchen) ans Herz gelegt werden.

Konservierend-chirurgische Maßnahmen:

Zeitnah zur PA-Behandlung sollten Reizfaktoren (z.B. überstehende Füllungsränder) entfernt werden.

Patientenindividuelle Mundhygieneunterweisung:

Plaque wird angefärbt und der Enzündungszustand der Gingiva überprüft.

Je nach Bedürfnissen des Patienten soll über die richtige Mundhygiene aufgeklärt und die Anwendung geübt werden.

Antiinfektiöse Therapie (AIT, geschlossene Therapie):

An Zähnen mit Sondierungstiefe von 4 mm oder mehr werden alle supra- & subgingivalen weichen und harten Beläge entfernt.

Bei besonders schweren Formen der Parodontitis kann unterstützend eine systematisch wirkende Antibiotikatherapie verordnet werden.

Befundevaluation:

3-6 Monate nach der PA-Behandlung werden noch mal Sondierungstiefe & -blutung, Zahnlockerung und der Furkationsbefall gemessen.

Die Befunde werden verglichen und die weitere Behandlung geplant.

Chirurgische Therapie (CPT, offene Therapie):

Bei Sondierungstiefen von 6 mm und mehr kann eine offene PA-Behandlung gemacht werden.

3-6 Monate nach der chirurgischen Therapie wird nochmals eine Befundevaluation gemacht.

Unterstützende Parodontitistherapie (UPT):

3-6 Monate nach Abschluss der PA-Behandlung wird die UPT durchgeführt.

Dabei wird die Mundhygiene kontrolliert und wenn nötig nochmals besprochen. Außerdem werden Beläge und Biofilm entfernt.

Wie häufig und in welchen Abständen die UPT erfolgt, ist abhängig vom Grad A-C.