Lernfeld 11

Parodontaler Screening Index

Jana Maria Kössel – 26.3.2023

Der Parodontal Screening Index (PSI) ist ein schneller Test, um den Zustand des Zahnhalteapparates (Parodontium) zu beurteilen.

Zur Messung wird meistens eine WHO Sonde verwendet. Sie hat eine Art "Lineal" mit schwarzen Markierungen bei 3,5 und 5,5 mm. Am Ende ist eine kleine Kugel, damit nichts verletzt wird.

Um den PSI zu erstellen, wird der Kiefer in Sextanten (6 Bereiche) aufgeteilt: OK: 18-14, 13-23, 24-28 UK: 38-34, 33-43, 44-48

Bei jedem Zahn wird geschaut, wie tief die Sonde in den Sulkus eindringt. Außerdem wird nach Belägen, Blutungen und überstehenden Rändern geschaut.

Je nach Zustand wird für den Sextant ein Code (0-4) notiert. Der jeweilige schlechteste Wert ist ausschlaggebend.

Gibt es in einem Sextant keine oder nur noch einen verbleibenden Zahn, wird ein X eingetragen. Sollte noch ein Zahn vorhanden sein, wird der Code im benachbarten Sextant berücksichtigt.

Nun zu den einzelnen Codes...

Code 0:

Es gibt keine harten oder weichen Beläge und Blutungen in dem Sextant.

Es ist alles super und der Patient benötigt (zumindest für diesen Sextanten) keine weitere Behandlung.

Code 1:

Es gibt zwar keine Beläge, aber leichtes Zahnfleischbluten.

Das Zahnfleisch ist etwas entzündet (Gingivitis). Es sollten Tipps zur besseren Mundhygiene gegeben werden.

Code 2:

Es besteht Zahnstein und eine Gingivitis. Überstehende Füllungs- / Kronenränder können vorhanden sein. Mit der Sonde kommt man nicht tiefer als 3,5 mm in den Sulkus.

Dem Patienten sollte eine Zahnreinigung empfohlen werden. Außerdem müssen überstehende Füllungs- / Kronenränder geglättet werden.

Code 3:

Es bestehen Beläge, Blutungen und eventuell überstehende Kronenränder. Taschen sind vorhanden, die Sondierungstiefe liegt zwischen 3,5 - 5,5 mm.

Code 4:

Es bestehen Beläge, Blutungen und eventuell überstehende Kronenränder. Taschen sind vorhanden, die Sondierungstiefe liegt über 5,5 mm.

Bei Code 3 und 4 besteht Verdacht auf eine Parodontitis. Für die Diagnose und weitere Therapieplanung sollte ein parodontaler Befund erstellt und Röntgenbilder angefertigt werden.