Lernfeld 12

Relationsbestimmung

Jana Maria Kössel – 26.3.2023

Für den Techniker ist es wichtig zu wissen, wie der Ober- und Unterkiefer zueinander liegen. Ansonsten würde der Zahnersatz später nicht so gut passen.

Die Lage wird in drei Dimensionen bestimmt: vertikal (senkrecht), horizontal (waagerecht), sagittal (von vorne nach hinten).

Dazu gibt es je nach Situation verschiedene Möglichkeiten...

Wachsbiss (es müssen noch Zähne vorhanden sein): der Patient beißt auf eine Wachsplatte, sodass die Kauflächen der Ober- und Unterkieferzähne zu sehen sind.

Gesichts- / Übertragungsbogen: auf eine Bissgabel wird etwas Silikon (oder ähnliches) gegeben und an die Oberkieferzähne gedrückt. Mit einem Gelenk wird die Gabel an einen Bogen, welcher an Nase & Ohren abgestützt wird, befestigt.

Bissnahme mit Bissschablone / Wachswällen (bei Prothesen): es wird eine Art Sattel hergestellt, damit die Schablone auf dem Kiefer haftet. Darauf ist ein Wachsblock, welcher später mit Wachsmessern verändert werden kann.

Stützstiftregistrierung: manchmal wird für die Herstellung von OK & UK Totalprothesen diese Art der Lagebestimmung benötigt.

Dafür wird zunächst ein Abdruck und eine ungefähre Bissnahme gemacht.

Im Labor werden spezielle Bissschablonen hergestellt. Für den Unterkiefer eine Platte und für den Oberkiefer eine Platte mit Stift.

In einer weiteren Sitzung werden beide Platten eingesetzt. Der Patient schließt den Mund, bis der Stift die Unterkiefer Platte trifft.

Mit dem Unterkiefer werden Vorwärts- und Seitwärtsbewegungen gemacht. Der Stift zeichnet dabei die Bewegungen auf die untere Platte auf.

Mit Hilfe der Abformungen und Relationsbestimmung kann der Zahnersatz im Labor individuell an den Patienten angepasst werden. Hierfür wird ein Artikulator benötigt.

In einen Artikulator werden Ober- und Unterkiefermodelle eingespannt und mit Hilfe des Gesichtsbogens und Bissnahme richtig ausgerichtet.

Der Techniker kann die Kaubewegungen simulieren und den Zahnersatz dementsprechend anpassen.