Fissurenversiegelung

Schaut man sich die Kaufläche der Molaren an, sieht man zwischen den Höckern oft tiefe Rillen (Fissuren). Diese können sehr tief sein und sich sogar tropfenförmig nach unten auslaufen.

Illustration von Jana Kössel

In diese Furchen kommt die Zahnbürste nicht rein, weswegen sich dort schneller Karies bildet. Weil man die Karies kaum sieht, wird sie auch als hidden caries (versteckte Karies) bezeichnet.

Direkt nachdem der Zahn durchgebrochen ist, sollte die noch kariesfreie Rille mit einem dünnen Kunststoff aufgefüllt werden.

Die gesetzliche Krankenkasse bezahlt die Fissurenversiegelung bei Kindern unter 18 Jahren nur für die Molaren (6er & 7er). Fissurenversiegelungen an anderen Zähnen müssen privat bezahlt werden.

Nun zum Ablauf der Fissurenversiegelung...

Reinigung der Fissur: mit kleinen Bürstchen & fluoridfreier Polierpaste oder Airflow.

Abspülen: Reste des Pulvers oder Polierpaste mit Wasser abspülen und trocknen.

Trockenlegung: am besten absolut mit Kofferdam (Gummituch, Serviette, Klammer, Zange, Locher, Rahmen).

Anätzen: mit einem Phosphorsäuregel (30-40%ig) wird 30-60 Sekunden lang angeätzt und anschließend ungefähr 30 Sekunden lang mit Wasser abgespült.

Trocknen: damit das Komposit gut hält, muss der Zahn gründlich mit dem Luftpuster getrocknet werden.

Komposit: dünnfließender Komposit wird blasenfrei in die Fissur gefüllt (Komposit / Versiegeler, Pinsel, Sonde).

Aushärten: mit einer Polymerisationslampe wird das ganze für ungefähr 60 Sekunden ausgehärtet.

Kofferdam entfernen: Kofferdamzange

Okklusionskontrolle: Okklusionspapier + Halter, eventuell Bohrer zum finieren.

Politur: elastische Polierer

Fluoridierung: durch den ganzen Prozess ist die Zahnoberfläche etwas demineralisiert, weswegen ein Fluoridlösung aufgetragen werden sollte.

Wenn schon eine kleine, erneuerungsbedürftige Fissurenversiegelung vorhanden ist, wird der Prozess als erweiterte Fissurenversiegelung bezeichnet.

Dazu wird die alte Versiegelung entfernt und die Fissur einflächig gefüllt.